die kehrseite des schwammes
don’t mess with me...
die küken in mein'm kühlschrank
kommen nicht von ungefähr,
doch ich will nicht unfair sein
in punkto kultur,
bei einem vorsprung von zehn joghurts.
ich bin so verkrümelt, dass manche denken,
ich wär gar nicht da,
doch, keine panik, ich bin nur paniert.
i walk these streets,
hinter mir kehrwagen wie bei der loveparade.
nach einer weile
muss man sogar die kehrwagen entsorgen.
mein bad ist so verschimmelt,
wie die hölle verteufelt.
egal, ich dusch eh nicht mehr,
denn das beflügelt den efeu.
hmm, du hast hunger?
bedien' dich, der toast ist schon goldbraun
warumauchimmer; und da
hoppelt die pferdesalami; hier, iss,
ne limo mit zitronen-
falter, voll hoffnung auf strohhalm.
zu meinen lausbubenstreichen zählt
staubmäuse jagen; der ameisen ampelmännchen,
wer b sagt auch alphatierchen.
bis nach athen
laufen die eulen steg in strampelhöschen,
mit stiel am zigarettenfilter.
doch meine wände biegen sich
auch ohne lachen.
das haus sieht aus wie im raketenfeuer.
ein traum von raum, häufig nur noch tapeten
träger – hell ya don't mess with me...
ich überrümpel nicht nur meine kammer.
die sonne lacht, schnell in’n schatten,
ein packen stracciatella mit kellerasseln
im tiefkühlfach; meine quellengattungen
machen den tonnen zum tellerrand.
tauch in der suppe weg wie murielle. du willst
sie auslöffeln mit besteck von uri gell(er)
doch wievielfach sind nuancen nur rouge
auf dem teint von pausbacken. moulin who?
der trug scheint: mein kuhhandel mit kaul-
quappen boomt. new jack in town, schrecken
der taufbecken. buh. und so viel cash in den
couchecken. trash rules everything around me.
budenzauber? von wegen, der regen tropft wie
aus dem intubationsschlauch im nebenraum durch
das loch. die wohngegend: kein stück sehenswert
und der hausstaub so dick wie puderzucker. noch
zu all dem elend nisten statt tauben im lüftungs-
schacht schwäne (die kehrseite des schwammes)
und die kammerjäger jammern und flehen mich an:
es braucht eine rüstungsmacht...
die kehrseite des schwammes samt der korallen
in meiner wanne sind ein fall für das
veterinäramt... millionär wär der all mein
leergut sammelte - ruft die karavanserei.
ein himmelreich für gammelfleischbakterien,
mit abstellkammern schimmelweiß wie camembert
- das wechselspiel aus werden und vergehen,
im immer gleichen lauf des erdenballes.
der putz fällt mit den wänden von der mauer,
ein spinnennetz das letzte element
der stütze; dauerhafter wär' zement
und nützte letztenendes auch dem bauherrn.
schmutz in jeder ritze des geländes,
bestenfalls verbirgt der spitze teil der spritz-
bestecke sich nicht steil in einer pfütze;
insekten, gewürm und exkremente.
rattennester unterm bett und bieber
im gebälk; ein fauler zwiebelhauch hängt
fest wie klettverschluss im brettverschlag
und nässe hält mich wach; im fieber-
traum, vergesse ich, sobald die nacht sich senkt,
was gestern war und warte auf den tag.
im menschenseelenleeren park fällt mich
das herbstlaub an: gelbbraunes farbenmeer
im tanz; goldblaues abendrot in sicht.
ich badender galeerensklave wär'
gern mehr an land, aber die not am mann
hält mich auf schiff und boot zurück. mein herz
sticht glücklos in die see aus klee am rand
der rosenbeete; ich trete zum scherz
den boden lose; bete dann die sonne
an und bilde so das letzte melanin
des jahres, modedroge. c'est la vie.
über den wilden wellenkammkolonnen
liegt ein band aus gischt; ich fische nur nach
pfand, immer die selben tonnen. nichts.
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